Herbstreise an den Niederrhein September 2019
Brucher Garten in Uedem-Uedemerbruch
Erst im Jahre 2006 entdeckten die heutigen Besitzer die zum Verkauf stehende Hofstelle und das Grundstück in idyllischer Lage in Uedem. Ab 2008 entstand dort ein Landgarten, der in die Weite der Landschaft hineinführt und diese mit einbezieht. Die besondere Lage bezauberte Jutta und Michael Bongers, so dass sie ihren Garten nach einiger Zeit auch Besuchern zugänglich machten.
Der Hausherr persönlich zeigt sich verantwortlich für die flächigen und standortgerechten Pflanzungen der Stauden. Seine Frau hingegen "frisiert" alle Formgehölze und Hecken akribisch genau.
Ein Küchengarten, ein neu angelegtes Präriebeet und Staudenborder mit üppigen Astern und Gräsern, eine Allee aus Zierapfelbäumen - der Herbst zeigte die Vielschichtigkeit des Gartens in seiner ganzen Schönheit.
Ein kleines, feines lädchen gehört inzwischen auch zum beliebten Anlaufpunkt für Garteninteressenten.
Eselsberghof in Bedburg-Hau
Hier nahmen wir genau wie bei unserer Tagesreise im April einen wohlschmec-
kenden Mittagsimbiss ein.
Während einige Teilnehmer, mit Tüten "bewaffnet, das Angebot der Bäuerin, Frau Bürgers, zum Sammeln von riesigen Walnüssen wahrnahmen, entschwan-
den die anderen auf der Obstwiese und kamen mit einigen Vorräten zurück.
Garten Imig/Gerold in Bedburg-Hau
Der Nachmittag gehörte dann dem Mutter-Tochter-Garten von Elisabeth Immig und Silke Gerold. Sie präsentierten uns einen einzigartigen Herbstgarten, wie man ihn sich nicht schöner und üppiger vorstellen kann. Riesige Fuchsschwänze, Astern in Rot-, Rosa- und Violetttönen als Ergänzung dazu, ein Spalier aus kräftig rosa blühenden einjährigen Persicaria (Knöterich), im Gemüsegarten eine lange Reihe bunter Zinnien - man wußte nicht, wo man zuerst hinschauen sollte.
Nicht zu vergessen, die ganz und gar herbstlichen Dekorationen überall.
Tief beeindruckt von diesem Herbstgarten, der in seiner Natürlichkeit wohl zu den schönsten Gärten Deutschlands zählt, machten wir uns auf den Weg ins holländische Ven-Zelderheide.
Gärtnerei Marcel de Wagt in Ven-Zelderheide, Niederlande
Die Gärtnerei liegt nur 9 km vom Garten Imig/Gerold entfernt kurz hinter der deutsch-niederländischen Grenze. Sie öffnet nur freitags und samstags ihre Pforten, denn sie wird im Nebenerwerb bewirtschaftet. Dennoch ist Herr de Wagt ein leidenschaftlicher Züchter, der ca. 800 Pflanzen anbietet, die alle in eigener Züchtung entstanden sind. Es sind keine „Jedermannpflanzen“, denn der Gärtner hat den Anspruch, etwas Ausgefallenes anzubieten. Sich selbst bezeichnet Marcel de Wagt „als ein bisschen altmodisch-handwerklichen Züchter“.
Wir konnten hier nach Herzenslust stöbern und die geweckten Begehrlich-
keiten voll befriedigen.
Somit hatten wir einen erlebnisreichen Gartentag am Niederrhein.
Text: Heidrun Berger
Fotos: Christiane Stinn