13.06.2015
Besuch im Feldgarten Albersmeier, in den Gärten Camenhof und dem Naturgarten Altena
Am frühen Morgen des 13.06.15 machten sich die Mitglieder der Regionalgruppe Siegerland der Gesellschaft der Staudenfreunde auf den Weg in die Soester Börde, um ein
Garten- und Kulturland zu erkunden, in dem Gärtnern unter so ganz anderen Bedingungen als in den heimischen Gärten erfolgt. Die Böden der Soester Börde gehören zu den sattesten und besten, die
sich denken lassen. Düngerzugaben sind nur in sehr seltenen, speziellen Fällen erforderlich, die Böden sind locker und ausreichend feucht, wenn es nicht gerade zu solchen Trockenzeiten kommt wie
in diesem Frühjahr. Die Spitzhacke ist ein Gartenwerkzeug, das Sieger- und Sauerländer auf ihren oft felsigen und steinigen Böden zum Pflanzen ja durchaus mal benötigen, hier aber eher nicht zum
Einsatz gelangt. Im Winter kann es auch schon mal Frost geben, aber doch eher gemäßigt. Mit anderen Worten: egal, was man in die Erde steckt oder legt, es wächst und explodiert förmlich in Größe
und Fülle, berauschend und einfach schön.
1.Ziel: Feldgarten Albersmeier in Lippetal-Schoneberg . Hier erwartete uns Herr Albersmeier und begrüßte uns mit dem Vortrag des Gedichtes
Sozusagen grundlos vergnügt von Mascha Kaléko .
Schon bei diesem Vortrag konnte man etwas von der Lebhaftigkeit, dem Humor, der Lebensfreude und Phantasie erahnen, mit der dieser Garten gestaltet, gehegt
und gepflegt wird. Der Garten ist ca. 100 m lang und 20 m breit und wurde vor etwa 25 Jahren aus einem Feld gestaltet. Die Mittelachse ist mit Rosenbögen überspannt und links und rechts des
Weges entfalten Päonien, Rosen, Prachtstauden, Hostas aller Art ihre üppige Pracht. Schon auf den ersten Metern findet man wunderbar eingebettete kreative
und sehr humorvolle Dekorationselemente aus Stein, Holz, Metall, Knochen, Ton, Glas, die in den Wintermonaten z. T. selbst erschaffen werden und immer mit einem Augenzwinkern in die
Pflanzensammlung eingesetzt werden. Rechts und links vom Hauptweg verlaufen zwei geschwungene Seitenwege, hier finden sich viele verschiedene Gehölze. Hervorzuheben sind die Mammutbäume und der
Bambus, der sich in diesem Garten zu kleinen Wäldern entwickeln darf, durch die sich der Weg hindurchschlängelt. Mit dem Bambus verhält es sich ähnlich wie mit Männern, ließ uns Herr Albersmeier
wissen, eine Begrenzung, die das ungezügelte Wuchern verhindert, ist notwendig, aber erst wenn sie mal hier und da aus der Begrenzung rausgelassen werden, können sie zur vollen Leistung und
Schönheit auflaufen. Vom Bambuswald ging es zu den Mammutbäumen, die in den 25 Jahren schon zu einer beachtlichen Größe herangewachsen sind. Hier überraschte uns eine Herde Dinosaurier (kleine
Hartplastiktiere, die verschiedensten Kinderzimmern entfliehen konnten), die einen der Mammutbäume ziert. Vom Baumhaus aus,
dessen Terrasse wir über eine Wendeltreppe erklimmen konnten, hat man einen schönen Überblick über den Garten. Der Formschnitt verschiedenster Gehölze ist
eine weitere Leidenschaft, der Herr Albersmeier frönt und das auch in Schwindel erregender Höhe. Es gibt noch viele Pflanzen und Überraschungen, die es in diesem Garten zu entdecken gab. Einen
Eindruck von der Vielfalt dieses Sammel- und Experimentiergartens vermittelt die Homepage http://www.feldgartenalbersmeier.de. Mit dem Kindergedicht Der Garten des Herrn Ming von James
Krüss verabschiedete uns Hr. Albersmeier und wir machten uns auf.
Text: Ingrid Krull
Fotos: Karin Klamma